Die Dokumentation ist im Projektmanagement ein wichtiger Teil der Arbeit, mit der wir konfrontiert sind und bei dem wir immer wieder daran denken müssen, welche Werkzeuge uns am besten dabei helfen können. In diesem Zusammenhang ist der Text von Latour und Yaneva für uns von großer Bedeutung, da es um die Notwendigkeit einer neuen Art des Zeichnens, die Forderung nach neue Diagrammtypen, Methoden- und Archivierungsvarianten für die Phase der Planung, des Bauens und auch nach dem Bau geht. Ein weiterer interessanter Aspekt des Textes ist die Sichtweise der Akteurs-Netzwerk-Theorie auf Gebäude, die uns besser aufzeigt, wie Gebäude durch dynamische Beziehungen zu ihren Bewohnern und ihrer Umgebung "gelebt" werden.
Der Artikel beginnt mit einer Einführung in Étienne-Jules Mareys "Fotopistole", einer Kamera, die mehrere Bewegungsbilder in einem einzigen Bild darstellt. Latour und Yaneva fordern ein Äquivalent zu dieser Methode. Eine Theorie, die die statische Ansicht eines Gebäudes in eine von vielen aufeinanderfolgenden Standbilder umwandelt und somit den kontinuierlichen Fluss des Gebäudes dokumentiert.
Die Autoren argumentieren, dass die Gebäude in der Architektur statisch wahrgenommen werden, obwohl sie nicht statisch, sondern voller Bewegung und Leben sind. Die Gebäude sind in Bezug auf Prozess, Bewegung und Transformation zu verstehen. Sie werden gerade nach dem Bau von den Nutzenden immer wieder (aufgrund von Alter, Programm- und Mieterwechsel) verändert und transformiert.
“[...]the problem with buildings is that they look desperately static. It seems almost impossible to grasp them as movement, as flight, as a series of transformations. Everybody knows...that a building is not a static object but a moving project."
Ein 3D-CAD-Rendering halten sie für unrealistisch und stellen die Fragen wo zum Beispiel verärgerte Kunden mit ihren widersprüchlichen Forderungen Gehör finden und wo die rechtlichen und städtebaulichen Einschränkungen aufgenommen werden. Die kritisieren ebenfalls den Arbeitsprozess der Architekt*innen und fragen den Lesenden wo modifizierte Modelle wieder mit einbezogen werden. Wo werden die ständigen Anforderungen der Kritiker mitgetragen? Sie heben hervor, dass sich alle einig sind das die 3D Zeichnung eines Gebäudes als Objekt nichts über das Gebäude als Projekt aussagt, dennoch greifen wir immer wieder auf den euklidischen Raum zurück.
„[…]that Euclidean space is the space in which buildings are drawn on paper but not the environment in which buildings are built – and even less the world in which they are lives. “
Wir leben in einem „Pluriversum“ und nicht in einem Universum. Gebäude und Materialien sind multidimensional, aktiv, überraschend und viel zu komplex um (nur) als Rendering dargestellt zu werden.
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Dominique Peck has joined the Research and Teaching Programme Urban Design’s academic staff at HafenCity University in 2015. Being a UD alumni, his work has a focus on project management, design development and transposing formats in research, teaching and practice. Dominique was co-project managing the live project Building a Proposition for Future Activities and is now focused on his PhD Project Re-positioning Project Management in Urban Design.
Bernd Kniess is an architect and urban planner. Since 2008 he is Professor for Urban Design at HafenCity Universität Hamburg where he established the Master Programme Urban Design. He is interested in the negotiation of the contemporary city, whose planning principles he aims to diagrammatically describe and transfer into a relational practice as procedure.