Tatjana Schneider ist Architektin und Forscherin. Sie leitet derzeit das Institut für Stadt und Architektur an der Technischen Universität Braunschweig und hat zuvor u.a. an der Universität Sheffield und der HafenCity Universität Hamburg gelehrt. Sie setzt sich in ihrer Forschung kritisch mit der Produktion und Politik von Raum auseinander.
Der Text ist im Kontext des globalen Nordens situiert, greift auf Projekte in Paris, Berlin und New York zurück. Es werden vor allem Autor_innen zitiert, die der Critical Urban Theory zugerechnet werden können und immer wieder Verbindungen zur „Recht auf Stadt“ Bewegung und der Commons Theorie geschlagen. Der Artikel hat einen sehr klaren Appellcharakter, der sich auch in der Überschrift bereits ausdrückt.
Schneider argumentiert, dass viele Projekte alternativer Stadtgestaltung an ihrem eigenen Anspruch scheitern und sich zeitgleich durch die bestehende Gesellschaftsordnung vereinnahmen lassen. Für das Modul Projektmanagement bei UD ist der Artikel in so weit relevant, als dass er die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle als Planende und Gestaltende eines Projektes fordert und daran appelliert, die Auswirkungen eines Projektes bei der Planung bereits mitzudenken. Mit den Risiken der Vereinnahmung und des Scheiterns am eigenen Anspruch muss offensiv umgegangen werden, um einen Umgang damit zu finden und diese eventuell sogar als Chance aufzufassen.